Familiengesellschaften

Familiengesellschaften
erwerbswirtschaftliche Unternehmungen in Gesellschaftsform, bei denen zwischen den Gesellschaftern verwandtschaftliche Beziehungen bestehen. F. entstehen meist durch Aufnahme von Kindern oder anderen Verwandten.
- Steuerliche Behandlung: 1. F. als Personengesellschaft: Voraussetzung für die steuerrechtliche Anerkennung: Echte  Mitunternehmerschaft. Übereinstimmung von formeller und tatsächlicher Gestaltung, keine Beschränkung der Gesellschafter bei der Ausübung ihrer Gesellschaftsrechte. Außerbetriebliche Motive (auch steuerrechtliche), die zur Gründung einer F. geführt haben, stehen der Anerkennung durch Finanzbehörden nicht entgegen. Die Gewinnverteilung muss Kapitalanteile, Haftung und Tätigkeit der einzelnen Gesellschafter angemessen berücksichtigen; liegt Missbrauch von Gestaltungsmöglichkeiten des Bürgerlichen Rechts im Sinn von § 42 AO vor, so können die Finanzbehörden den Gewinn für die Besteuerung anders verteilen. Bei Verstoß gegen die Voraussetzungen keine Betriebsausgabe und keine Einnahmen (Zuwendungen nach § 12 Nr. 2 EStG).
- 2. F. als Kapitalgesellschaft: Vorwiegend GmbH, wegen Haftungsbeschränkung; Entstehen bei Erwerb der Kapital- und Stimmenmehrheit durch Familienangehörige. Die F. unterliegen der  Körperschaftsteuer.
- Vgl. auch  Familienaktiengesellschaften.

Lexikon der Economics. 2013.

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